Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg

Der Begriff „Gewaltfrei“ ruft oft fehlleitende Assoziationen hervor, daher werden weitere Bezeichnungen für das Konzept verwendet: Wertschätzende – Bedürfnisorientierte – Empathische – Einfühlsame – Achtsame Kommunikation. Eine Erläuterung zum Gewaltbegriff finden Sie auf der Detailseite.

Was ist da passiert, was haben Sie gesehen?

Welche  Beobachtung  können Sie benennen?

Wie ging es Ihnen in diesem Augenblick?

Welches Gefühl wird dadurch ausgelöst?

Was hat Ihnen gefehlt, was hätten Sie gebraucht?

Welches Bedürfnis ist in der Situation unerfüllt?

Gibt es etwas, worum Sie Herrn X / Frau Y oder sich selbst jetzt bitten wollen?

Mit welcher Handlung könnte Ihr Bedürfnis erfüllt werden? Formulieren Sie eine Bitte.

Rosenberg hat ein Sprachmodell entwickelt, das nachhaltig zu mehr Kooperation im Miteinander führt. Im Vordergrund steht eine wertschätzende Beziehung, im Mittelpunkt stehen unsere Bedürfnisse. Bedürfnisse sind definiert als das, was alle Menschen brauchen, unabhängig vom gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund. Gleichzeitig stellen sie die Wirkkraft hinter all unseren Handlungen dar.

Bleibt ein Bedürfnis unerfüllt, äußert sich das in unangenehmen Gefühlen. Unangenehme Gefühle können daher positiv gesehen werden als ein Signal, das einen momentan niedrigen Stand der Erfüllung eines Ihrer Bedürfnisse anzeigt. Hier gilt es, funktionierende Strategien zu finden, die sich sowohl an den eigenen Bedürfnissen als auch an den Bedürfnissen der Mitbeteiligten orientieren.

Erfüllte Bedürfnisse erhalten gleichermaßen Aufmerksamkeit, denn sie bereichern uns nach den Erkenntnissen der Positiven Psychologie in privaten und beruflichen Zusammenhängen mit neuer Energie.

Die vier Schritte der GFK lassen sich in wenigen Minuten begreifen und können, konsequent geübt, die Fähigkeit zu empathischen Verbindungen deutlich erhöhen. Das Konzept ist sowohl im privaten als auch im beruflichen Zusammenhang einsetzbar. Ein erheblicher persönlicher Gewinn und wirtschaftliche Vorteile durch eine neue Art von Team- und Führungserfolg lohnen die Mühe und bereichern auf vielfältige Weise.

Rosenberg geht von einem Menschenbild aus, in dem der Mensch zur sozialen Kooperation und zu einem bedürfnisorientierten Miteinander geschaffen ist. Voraussetzung dafür ist, dass er weder in Angst ist noch sich schuldig fühlt. Verhält sich ein Mensch für uns unverständlich und unangemessen, wird nicht der Mensch an sich als defizitär betrachtet, sondern nur die Art und Weise, wie er gerade versucht, seine Bedürfnisse zu erfüllen.

„Wer hat schuld und wer hat recht?“ wird ersetzt durch „Was brauche ich, was brauchst du, was bringt uns weiter?“

Im beruflichen Kontext geht es über das Zwischenmenschliche hinaus um die Klärung folgender 6 Organisationsbedürfnisse:

  • Identität: Wer sind wir als authentisches kollektives Selbst?
  • Lebensbejahender Zweck: Warum dient unser Handeln den Bedürfnissen unserer Kunden?
  • Ausrichtung: Welche Ziele streben wir an und wann wollen wir sie erreicht haben?
  • Struktur: Mit welcher Struktur wollen wir die obigen 3 Ursprungsbedürfnisse und unsere Ressourcen nutzen?
  • Energie: Wie können wir unsere Arbeitsabläufe optimieren?
  • Darstelllung: Wie bringen wir unseren einzigartigen Platz auf dem Markt zum Ausdruck?

Klarheit in diesen Punkten führt zu einer produktiveren Zusammenarbeit. Den Bedürfnissen des Unternehmens kann Rechnung getragen werden, ohne dabei die Bedürfnisse der Beschäftigten zu übergehen.

 

Vier Schritte

Vier Leitfragen verhelfen zur Klärung in unübersichtlichen Situationen. Rosenberg entwickelte sie als unterstützendes Werkzeug. In der alltäglichen Anwendung geht es darum, diese 4 Schritte nicht starr in der Reihenfolge abzuarbeiten, sondern sie als gedankliche Stütze zu nutzen

  • Was ist da passiert, was haben Sie gesehen? Welche Beobachtung können Sie benennen?
  • Wie ging es Ihnen in diesem Augenblick? Welches Gefühl wird dadurch ausgelöst?
  • Was hat Ihnen gefehlt, was hätten Sie gebraucht? Welches Bedürfnis ist in der Situation unerfüllt?
  • Gibt es etwas, worum Sie Herrn X / Frau Y oder sich selbst jetzt bitten wollen? Mit welcher Handlung könnte Ihr Bedürfnis erfüllt werden? Formulieren Sie eine Bitte.
 
GFK und Bewegung

Empathie-Spaziergang

Zur Klärung innerlichen Trubels, zum Stoppen des Gedankenkarussells, bei starker Betroffenheit …

Nach einer kurzen Einführung in den Prozess der Gewaltfreien Kommunikation starten wir: Zu jedem der Schritte haben Sie 5 Minuten der Stille in Bewegung an einem ausgesuchten Ort, um dann in den nächsten 8 Minuten auf dem Weg zum nächsten Ort Ihrem Thema mit meiner Unterstützung Zeit und Raum zu geben.

Dauer: ca. 2 Stunden

Ort: An einem Ort Ihrer Wahl

Termin nach Absprache